Nachbarrecht – Feuerstelle im Garten: Ist offenes Feuer erlaubt?

Faszination Feuer – ist Feuer im Garten erlaubt?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Es gibt keine landeseinheitliche Regelung. Bundesländer und Gemeinden haben jeweils ihre eigenen Regeln und Bestimmungen zum Umgang mit offenem Feuer im Garten. Selbst für die traditionellen Osterfeuer gibt es keine einheitliche Regelung. Manche Gemeinden erlauben diese Feuer, andere schränken die Größe und die Dauer des Feuers ein und wieder andere verbieten sie generell. Wer dennoch ein offenes Feuer in seinem Garten entfachen möchte, sollte sich an bestimmte Regeln halten.

Genehmigungen, Information und Zustimmung

In vielen Fällen müssen die Nachbarn ihre Zustimmung geben. Es empfiehlt sich eigentlich immer, mit den Nachbarn zu sprechen und diese zu informieren. Streitigkeiten lassen sich so häufig im Vorfeld verhindern. Sind ihre Nachbarn informiert und einverstanden, erkundigen Sie sich bei der Gemeinde, ob das Anzünden eines Feuers im Garten erlaubt ist. In vielen Fällen benötigen Sie eine Genehmigung der Gemeinde. Diese erhalten Sie normalerweise beim zuständigen Ordnungsamt. Wer ein Feuer ohne Erlaubnis oder Genehmigung macht, läuft Gefahr, eine Strafe zu erhalten. Diese Strafen können sehr hoch ausfallen, je nach Gemeinde und Umgebung, in der das Feuer angezündet wird. Es gibt Regionen, in denen offenes Feuer aus Sicherheitsgründen generell untersagt sind.

Offenes Feuer im Garten
Ein stimmungsvolles Feuer im heimischen Garten sorgt für Wohlbefinden und Gemütlichkeit, doch kann man einfach so ein offenes Feuer im Garten entfachen? Was ist erlaubt und was streng verboten? Symbolfoto: Tyna/Bigstock

Worauf muss unbedingt geachtet werden?

Es versteht sich eigentlich von selbst, dass ein Sicherheitsabstand zu Gebäuden, Geräteschuppen, Baumbeständen und den Nachbarn eingehalten werden sollte. Als Richtwert sind ungefähr zehn Meter Abstand einzuhalten. Bei starker Rauchentwicklung oder Funkenflug sollte das Feuer unmittelbar wieder gelöscht werden. Rauch kann entstehen, wenn feuchte Brennmaterialien verwendet werden oder behandelte Materialien verbrannt werden. Die entstehenden Dämpfe beim Verbrennen von behandeltem Material sind meist zudem gesundheitsschädlich und ein Ärgernis für die Nachbarn. Zudem belasten diese Dämpfe die Luft und somit die Umwelt. Bei starkem Wind kann es schnell zu Funkenflug kommen. Die Brandgefahr in der Umgebung steigt beträchtlich. In diesem Fall sollte auf offenes Feuer verzichtet werden oder ein brennendes Feuer umgehend gelöscht werden.

Sicherheit

Offene Feuer werden am besten in einer kleinen Erdgrube oder einem Feuergefäß angezündet. Eine Grube mit einer Tiefe von fünf bis zehn Zentimetern ist ausreichend. Der Außenbereich des Feuers sollte mit brennfestem Material begrenzt sein. Steine eignen sich in diesem Fall sehr gut. Feuerschalen oder Feuerkörbe dienen als Gefäße für ein offenes Feuer. Verbrennen sollten Sie ausschließlich naturbelassenes trockenes Holz. Abfälle und behandelte Materialien gehören nicht in ein offenes Feuer. Benzin und Brandbeschleuniger sind nicht geeignet um ein Feuer anzuzünden. Hierfür eigenen sich hervorragend kleine Äste, ein wenig Zeitungspapier oder Holzspäne. Für Notfälle sollte eine Löschmöglichkeit vorhanden sein. Ein Feuerlöscher, ein Eimer Wasser oder der Gartenschlauch in der Nähe schützen im Fall der Fälle vor Personen- und Sachschaden. Selbstverständlich darf ein Feuer niemals alleine gelassen werden. Wollen Sie das Feuer verlassen, löschen Sie die Feuerstelle unbedingt vollständig. Löschen lässt sich eine Feuerstelle mit Wasser oder durch Abdecken mit Sand. So gewährleisten Sie, dass keine Glut mehr vorhanden ist und es zu Funkenflug oder einem erneuten Entfachen des Feuers kommt.

Das Verbrennen von Gartenabfällen

In den meisten Gemeinden ist das Verbrennen von Gartenabfällen verboten. Und das aus mehreren Gründen. Meist sind die Gartenabfälle einfach zu feucht. Es entsteht kein richtiges Feuer und es kommt zu massiver Rauchentwicklung. Neben der Belastung der Umwelt fühlen sich auch die Nachbarn gestört. Streit und Ärger sind vorprogrammiert. Um feuchte Materialien anzuzünden, wären Brandbeschleuniger nötig. Diese sind gefährlich und sollten generell nicht verwendet werden. Es besteht die Gefahr von Explosionen und unkontrollierten Bränden. Einige Gemeinden erlauben das Verbrennen von Gartenabfällen unter bestimmten Voraussetzungen und nur zu bestimmten Zeiten. Häufig ist eine solche Voraussetzung, dass es keine andere Entsorgungsmöglichkeit gibt.

Lagerfeuer im eigenen Garten?
Besonders in den Sommer Monaten sehr beliebt, das Lagerfeuer. Idyllisch und schön, aber ist ein Lagerfeuer im Garten wirklich erlaubt? Und ist es generell überhaupt erlaubt Holz im Garten zu verbrennen? Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Jede Gemeinde hat diesbezüglich eigene Regeln. Grundsätzlich ist offenes Feuer im Garten aber immer eine Gefahr für die Umwelt, die Menschen und umliegende Gebäude. Symbolfoto: Roman Nerud/Bigstock

Das Brennholz

Für Sicherheit und ein angenehmes Feuer spielt das richtige Holz eine entscheidende Rolle. Birkenholz eignet sich sehr gut für ein Feuer im Garten. Auch Tannhölzer lassen sich gut verbrennen. Das Holz muss trocken sein und sollte nicht zu viele Harzeinschlüsse aufweisen. Wer jetzt auf die Idee kommt, das Holz im Wald zu sammeln und mit einer Säge loszieht, macht sich strafbar. Um Holz im Wald zu sammeln ist ein sogenannter Holzsammelschein oder Holzleseschein erforderlich. Dieser ist zeitlich begrenzt gültig und wird meist vom zuständigen Forstamt gegen eine geringe Gebühr ausgestellt. Nur mit diesem Schein darf Holz direkt aus dem Wald gesammelt werden. Ohne diesen Schein müssen Sie das Holz kaufen. Alte Möbel oder anderes behandeltes Holz darf nicht verbrannt werden. Meist kommt es bei behandelten Materialien zu Rauchentwicklung und vor allem zu gesundheitsschädlichen Dämpfen beim Verbrennen.

Offenes Feuer – eine Faszination an einem gemütlichen Abend

Wer sich eine Genehmigung geholt und mit Nachbarn gesprochen hat, kann die Faszination eines offenen Feuers entspannt genießen. Achten Sie auf Ihre Sicherheit und die Sicherheit Ihrer Umgebung. So wird ein gemütlicher Abend nicht zum Alptraum, sondern bietet für Sie den Genuss der Faszination Feuer ohne Stress mit den Behörden und den Nachbarn.

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