Gartentipps: Giftige Gartenpflanzen

Welche Pflanzen im Garten sind giftig?

Der eigene Garten bietet vielen Menschen die Gelegenheit, hinter oder vor dem Haus ein eigenes Stück Natur einzurichten und sich im Grünen gänzlich zu entspannen. Pflanzen sind hierbei ein wichtiger Bestandteil doch sollte stets dabei bedacht werden, dass in der Natur Schönheit auch oft mit Gefahr einhergeht. Die Pflanzen wehren sich gegen ihre natürlichen Feinde von Haus aus mit Gift, sodass der Mensch bei der Auswahl der Pflanzen ein Stück weit Vorsicht walten lassen sollte. Kaum ein Gartenfreund in den hiesigen Gefilden kennt jedoch die giftigsten Gartenpflanzen.

Giftige Gartenpflanzen:
Giftige Gartenpflanzen: (Solanum nigrum) Symbolfoto: Von Orest lyzhechka /Shutterstock.com

Die giftigsten Gartenpflanzen sind:

  • Seidelbast
  • Herbstzeitlose
  • Riesen-Bärenklau
  • Goldregen
  • Tollkirsche
  • Pfaffenhütchen
  • Eibe
  • Rizinus
  • Maiglöckchen
  • Eisenhut

Das Seidelbast

Das Seidelbast mit der lateinischen Bezeichnung “Daphne mezereum” ist in den Gärten Deutschlands recht häufig zu finden. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Pflanze ist mit ihren rosafarbenen Blüten und ihrem Strauch, der bis zu einem Meter hoch anwachsen kann, überaus stattlich. Überdies bevorzugt die Pflanze einen humusreichen und kalkhaltigen Boden, sodass sie als relativ anspruchslos bezeichnet werden kann. In dem Zeitraum Februar – April bildet sich die Pflanze sehr stark aus und verbreitetet auch einen auffälligen Duft. Der Seidenbast ist trotz seiner Schönheit gerade für Kinder sehr gefährlich, da sich an dem Stamm im Zeitraum von Juli / August rote Beeren bilden. Diese Beeren können sehr leicht mit Johannisbeeren verwechselt werden. Das Gift der Pflanze ist sowohl in der Stammrinde als auch in den Beeren zu finden.

Werden die giftigen Teile der Pflanze konsumiert sind die Folgen:

  • Erbrechen
  • Mundbrennen
  • Anschwellen von Lippen sowie Zunge und der Mundschleimhäute
  • Schwindel / Kopfschmerzen
  • fünf Beeren können für Kinder tödlich sein, zehn bis zwölf Beeren sind für Erwachsene tödlich

Die Herbstzeitlose

Die Herbstzeitlose, lateinischer Name Colchicum autumnale, gehört zu der Gattung der Zwiebelblumen und ist in erster Linie auf sehr feuchten Wiesen in den Mittel-, sowie West- und Südbereichen Europas zu finden. Die Blumen dieser schönen Pflanze sind farblich von Rosatönen und Lilatönen geprägt, sodass die Herbstzeitlose auch sehr leicht mit dem Safran-Krokus verwechselt werden kann. Die Blätter der Herbstzeitlosen werden im Frühling gebildet und ähneln dem Bärlauch.

Die Herbstzeitlose bildet ein Gift namens Colchicin aus, welches von der reinen Wirkungsweise dem Arsen ähnelt und schon in kleineren Mengen tödlich wirken kann.

Die Vergiftungssymptome sind:

  • Schluckbeschwerden
  • Hals- sowie Mundbrennen
  • Erbrechen
  • Magenkrämpfe
  • Starker Durchfall
  • Blutdruckabfall
  • Absinken der Körpertemperatur

Riesen-Bärenklau

Der Riesen-Bärenklau, lateinische Bezeichnung Heracleum mantegazzianum, ist im Grunde genommen allein von seiner Größe her nicht zu übersehen. Die Pflanze kann Höhen von bis zu vier Metern erreichen, sie bevorzugt jedoch sehr feuchte sowie kalkhaltige Böden. Ein sehr gutes Erkennungsmerkmal des Riesen-Bärenklau sind die großen Doldenblüten, welche 30 – 50 cm groß im Durchmesser werden können. Auch die Blätter sind enorm auffällig mit ihrem stark gezahnten mehrteiligem Aufbau. Der Stamm des Riesen-Bärenklau ist röhrenartig geformt und verfügt über rote Flecken. Der Riesen-Bärenklau ist in Deutschland im Grunde genommen nicht heimisch, er strahlt jedoch eine gewisse Form der exotischen Schönheit aus.

Das Gefährliche an dem Riesen-Bärenklau ist der Pflanzensaft, der jedoch nicht tödlich wirkt. Vielmehr sind die Symptome einer Vergiftung nicht unerheblich, da der Bärensaft in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen auf der Haut führen kann.

Riesen Bärenklaue
Riesen Bärenklaue (Heracleum manteggazzianum) Symbolfoto: Von ArtKio /Shutterstock.com

Der Goldregen

Der Goldregen, lateinische Bezeichnung Laburnum anagyroides, stammt aus dem südlichen Bereich Europas und wirkt im Grunde genommen wie ein kleiner Baum mit gelben Blütentrauben. Diese Blütentrauben machen den Goldregen zu einer wunderschönen Zierpflanze. Der kleine Baum trägt jedoch Schoten, die optisch an Erbsen oder Bohnen erinnern.

Bereits drei – fünf Schoten können für Kinder tödlich sein. Das Gefährliche an der Goldregenvergiftung ist der Umstand, dass diese nur schwer erkennbar ist.

Die Symptome sind

  • Anregung des zentralen Nervensystems
  • unmittelbar nach der Anregung folgt eine Lähmung
  • Mund- sowie Rachenraumbrennen
  • sehr starker Durst
  • Erbrechen und Magenkrämpfe
  • Erhöhung der Körpertemperatur
  • Pupillenerweiterung

Die Tollkirsche

Die Tollkirsche, lateinische Bezeichnung Atropa belladonna, ist in erster Linie in Mischwäldern sowie Laubwäldern mit sehr kalkhaltigem Boden zu finden. Die Pflanze erreicht eine Höhe von rund zwei Metern und bildet im Zeitraum Juni – September Blüten aus, die glockenförmig sind und eine rotbräunliche Farbe mit gelben und roten Adern zeigen. Die Beeren der Tollkirsche wechseln im Reifeprozess die Farben. Im Anfangsstadium sind sie zunächst grün und am Ende zeigen die Beeren eine schwarze Farbe.

Gefährlich bei der Tollkirsche ist der Umstand, dass die Beeren angenehm süßlich schmecken. Sie sind jedoch giftig und bereits drei – vier Beeren können für Kinder tödlich sein. Bei Erwachsenen führen zehn – zwölf Beeren zum Tod.

Die Vergiftungssymptome sind

  • Pupillenerweiterung
  • Gesichtserrötung
  • trockene Schleimhäute
  • Pulserhöhung
  • Sprachstörungen bis zum Verlust der Sprache
  • Stimmungsschwankungen
  • Bewegungsdrang
  • Halluzinationen
  • Krämpfe
  • Pulsverlangsamung
  • Bewusstlosigkeit
  • Verfärbung der Gesichts im fortgeschrittenen Stadium zu blau
  • Absinken der Körpertemperatur
Tollkirsche
Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna) Symbolfoto: Von Sue J Hill Photography /Shutterstock.com

Das Pfaffenhütchen

Die Pflanze mit dem harmlos klingenden Namen ist ein heimisches Gehölz und erreicht eine Höhe von rund sechs Metern. Das Pfaffenhütchen, lateinische Bezeichnung Euonymus europaea, ist in erster Linie an Waldrändern sowie in Wäldern zu finden und blüht in der Zeit von Mai – Juni. In dieser Zeit entwickeln sich Kapseln mit vierlappiger Form und orangenroter Farbe, die zum Zeitpunkt der Vollreife offen ihren Samen verlieren.

Die Pfaffenhütchenvergiftung ist ganz besonders tückisch, da die Symptome erst ca. 15 Stunden später auftreten. Es kommt jedoch glücklicherweise sehr selten zu tödlichen Vergiftungen, da die erforderliche Dosis mit rund 30 – 40 Früchten enorm hoch ist.

Die Symptome sind

  • Erbrechen
  • Magenkrämpfe
  • Durchfall

Die Eibe

Die Eibe, lateinische Bezeichnung Taxus baccata, ist ein Nadelbaum mit einer Höhe von rund 20 Metern. Sie ist sehr anspruchslos und daher sehr häufig in heimischen Gärten zu finden. Interessant bei der Eibe ist, dass die roten Samenhüllen mit schleimiger Konsistenz völlig ungefährlich ist. Dafür enthalten alle anderen Pflanzenteile des Nadelbaumes ein sehr stark wirkendes Gift, welches durch Hautkontakt wirkt. Da die Eibe eine sehr gute Schnittverträglichkeit aufweist ist dies jedoch besonders gefährlich, da viele Gartenfreunde bei dem Beschneiden der Pflanzen keine gesonderten Schutzmaßnahmen ergreifen.

Eine Eibevergiftung kann sehr schnell zum Tod führen. Nur rund 90 Minuten sind hierfür ausreichend.

Die Symptome sind

  • Erbrechen
  • Schwindel
  • Durchfall
  • Krämpfe
  • Pupillenerweiterung
  • Bewusstlosigkeit
  • Lippenverfärbung zu einem sehr starken rot
  • Anstieg und Abfall der Herzfrequenz

Rizinus

Den meisten Menschen ist die Pflanze Rizinus, lateinische Bezeichnung Ricinus communis, nur durch das Öl bekannt. Die afrikanische Pflanze findet sich in Deutschland zumeist nur als Zierpflanze. Sie erreicht eine Höhe von maximal zwei Metern verfügt über sehr interessante Blattformen sowie Laubfärbungen und zudem auch über einen sehr auffälligen Fruchtstand. Der Stamm der Pflanze zeigt eine rotbraune Färbung und die Blätter sind blaugrün mit einer Handform. Rizinus blüht im Zeitraum Juli – September und die weiblichen Pflanzen bilden in dieser Zeitspanne auch ihre Blüten. Diese Blüten enthalten das Gift Ricin.

Ähnlich wie bei der Tollkirsche haben die Blüten einen sehr angenehmen süßlichen Geschmack. Eine Dosis von ca. 25mg kann jedoch bereits tödlich wirken.

Sie Vergiftungssymptome sind

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Krämpfe
  • Schwindel
  • Entzündung der Niere

Das Maiglöckchen

Die Pflanze mit dem niedlichen Namen Maiglöckchen, lateinische Bezeichnung Convallaria majalis, ist in Deutschland sehr häufig zu finden. Mit einer Größe von gerade einmal 30 cm und sehr schönen weißen Blüten eignet sich das Maiglöckchen hervorragend auch in kleineren Gärten als Zierpflanze und überdies ist die Pflanze in Deutschland auch heimisch. Ihre Blütezeit ist der Zeitraum April – Juli, im Zeitraum Juli – September bildet das Maiglöckchen jedoch kleinere rote Beeren mit einer Größe von gerade einmal rund fünf Millimetern.

Eine Maiglöckchenvergiftung führt nur in besonderen Härtefällen zum Tod.

Die Vergiftungssymptome sind

  • Erbrechen
  • Krämpfe
  • Durchfall
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • verstärkter Harndrang
  • Benommenheit
  • Blutdruckschwankungen

Eisenhut

Der Eisenhut ist vor allen Dingen in der südlichen Region Deutschlands zu finden. Seinen Namen verdankt die Pflanze der Blütenform, die durchaus Ritterhelmen ähneln. Viele Menschen, die sich den Eisenhut als Zierpflanze in den heimischen Garten pflanzen, wissen nicht, dass der Eisenhut die giftigste europäische Pflanze überhaupt ist.

Die Knollen des Eisenhuts enthalten das Gift, welches bereits ab einer Dosis von zwei – vier Gramm tödlich ist. Der Eisenhut verfügt über einen regelrechten Giftcocktail, welcher als Kontaktgift über die Haut aufgenommen werden kann.

Die Symptome sind

  • Taubheitsgefühl der Haut
  • Herzrasen
Eisenhut
Eisenhut (Aconitum)- Symbolfoto: Von Alenka Krek /Shutterstock.com